MZ-Artikel vom 25. Mai 2021
26. Mai 2021
Aussenansicht Frieden als Ziel der Politik
Waffenexporte sollte es in der Zukunft nicht mehr geben, meint der Autor. Und er glaubt: Dafür braucht es Mut.
Siegfried Höhne
30 deutsche und europäische Organisationen, darunter die katholische Friedensinitiative
Pax Christi, die Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs, der DGB und viele andere mehr,
fordern aktiv einen Paradigmenwechsel der deutschen Politik in Richtung nachhaltiger
Friedenspolitik. „Weil die militärische Sicherheitspolitik in einer Sackgasse steckt.
Sie trägt dazu bei, kriegerische Auseinandersetzungen und Gewalt fortzusetzen“, bilanzierte
die Evangelische Landeskirche in Baden 2018. Sie startete die Aktion „Sicherheit neu
denken“. Eine Utopie? Traumgespinste von idealistischen Gutmenschen fernab jeglicher
Realität? Wo doch die Corona-Pandemie und die Klimaerwärmung Konflikte eskalieren
lassen werden, wo eine Weltwirtschaftskrise droht mit Hungersnöten, „Klimaflüchtlingen“
und wachsender nuklearer Bedrohung.
Am Pfingstfest vor fast 2000 Jahren wurde aus einer Utopie eine weltumspannende Bewegung.
Ehemals ängstliche und mutlose Frauen und Männer traten auf und verkündeten eine ungeheure
Botschaft: „Der am Schandpfahl hingerichtete Jesus lebt. Scheitern und Tod haben nicht
das letzte Wort. Am Ende siegt die Liebe.“ Seitdem steht Pfingsten für all jene Aktionen,
die die Welt friedfertiger und gewaltloser machen sollen. Dazu bedarf es vieler mutiger
Menschen, die sich „begeistern“ lassen, die auf Gottes guten Geist setzen, auf Geistesgegenwart
in einer scheinbar geistlosen Welt. Dies gilt in besonders für die Initiative „Sicherheit
neu denken.“ Oder, wie es der berühmte Physiker Albert Einstein einmal treffend formuliert
hat: „Das Denken und die Methoden der Vergangenheit konnten die Weltkriege nicht verhindern,
aber das Denken der Zukunft muss Kriege unmöglich machen.“